Wie soll das Wegschmeissen ökologisch sein? Sollte man nicht alles Benutzbare behalten? und wie steht Minimalismus überhaupt im Verhältnis zum Wegschmeissen und Neuanschaffen?
Hast auch du ein schlechtes Gewissen wenn du Sachen wegschmeisst? Und das Gefühl, dass dadurch mehr Ressourcen gebraucht werden? Ich manchmal auch! Aber ich erzähle dir jetzt, wie ein bewusster Umgang mit Besitz, zu dem heutzutage meistens auch das Aussortieren gehört, im Durchschnitt ökologischer ist, als ein „normaler“ Umgang mit deinem Besitz. Ich zeige dir auch, wie Minimalismus dein Konsumverhalten verändert, wodurch du weniger und besser konsumierst und damit die Umweltbelastung verringerst.
Wenn du all die Gegenstände weitergibst, die du nicht mehr brauchst, in einen Second-Hand Laden, in einen Umsonstladen oder sie einfach spendest oder jemandem verschenkst oder verkaufst, können sie sofort von einer anderen Person genutzt werden. Wenn du sie behalten hättest, wären sie nicht genutzt worden und die andere Person hätte stattdessen etwas neues kaufen müssen.
Dadurch dass du dich mit deinem Besitz auseinendersetzt, Sachen weggibst und überlegst und beobachtest was du wirklich brauchst, lernst du deinen Bedarf besser kennen und wirst das nächste Mal im Laden vielleicht zweimal überlegen, ob du dir jetzt wieder einen Entsafter kaufst, nachdem du den alten weggegeben hast, weil er unbenutzt rumstand. Du verbesserst also dein Konsumverhalten, wodurch du weniger Dinge kaufst, die du schlussendlich gar nicht brauchst.
Wer sich mit Minimalismus auseinandersetzt merkt meist schnell, dass er eigentlich mit viel weniger Besitz viel glücklicher wäre. Also hast du warscheinlich gar nicht unbedingt ein Bedürfnis ständig zu shoppen und dir die neusten praktischen oder süssen Dinge zu kaufen die du entdeckst. So kommen generell weniger Neukäufe ins Haus.
Als Minimalist bist du meinstens generell viel zufriedener mit deinem Leben und denkst ausserdem über dein früheres Kaufverhalten nach. Selbst wenn du immer noch gerne shoppen gehst, wirst du bestimmt nicht mehr so viele Frustkäufe tätigen, die schliesslich vergessen im Schrank hängen, da du dich so viel mit deinem Besitz ausenandergesetzt hast, dass schon beim Versuch einer Frustshoppingtour alle Alarmglocken läuten müssten.
Besitz ist zwar ein grosses Thema, doch eigentlich geht es ja auch darum, sich nicht mehr ständig um den Besitz kümmern zu müssen. Darum wird dir sehr bald bessere Qualität in der einen oder anderen Form am Herzen liegen. Schon dadurch, dass du weniger Kleidung besitzt, ist die Abnutzungsgeschwindigkeit höher da du das einzelne Kleidungsstück häufiger trägst. Also lohnt es sich durchaus, in bessere Qualität, wenn möglich auch umweltfreundlich und fair hergestellt zu investieren. Wenn der Geldbeutel das nicht hergibt, kannst du aber auch Secondhand einkaufen. Damit kommst du günstig an alle neuen Klamotten, die du dir wünschst (z.B. über Kleiderkreisel) und hast dennoch keinen negativen Einfluss auf die Umwelt ausgeübt.
Da Minimalismus meistens sofort Wirkung zeigt und du dich leichter und zufriedener fühlst und ausserdem mehr Zeit für die Sachen hast, die dir wichtig sind, schaffen es Themen wie gesunde Ernährung, Gedanken zur Müllvermeidung und das Interesse an Umweltschutz oft zum ersten Mal so richtig in dein Bewusstsein. Wenn du sie früher noch sofort aus Überforderung wieder weggeschoben hast, kannst du dir jetzt die Zeit nehmen, dich damit zu befassen. So kommt es, dass viele Menschen sich in unterschiedlicher Reihenfolge aber eng miteinander verknüpft mit Minimalismus, fairer Mode, natürlicher Ernährung und ZeroWaste auseinandersetzten.
Du siehst also, Minimalismus und ein ökologisches Leben schliessen sich auf keinen Fall aus! Ausserdem begünstigt Minimalismus auch direkt ein sparsames Leben da das Thema Konsum bewusster wahrgenommen wird was wiederum positive Auswirkungen auf die Umwelt hat.
Jetzt möchte ich noch einen Blog von einer Familie vorstellen, die gar nicht aussortiert hat, hier aber trotzdem super dazupasst wie ich finde. Schau doch mal bei kaufdiaet vorbei, dort findest du von interessanten Fakten bis zu lustigen Annektoten viele Artikel über ihr Leben. Diese Familie kauft nämlich ausser Essen und Verbrauchsgegenständen nur einen einzigen Gegenstand pro Monat – als ganze Familie! Und so minimalisiert sich der Haushalt doch sehr beständig ohne dass sie einen einzigen Gegenstand wegwerfen, der nicht so kaputt ist, dass man ihn gar nicht mehr benutzen kann.
Auch wenn ich fasziniert davon bin, hätte ich es glaube ich niemals ausgehalten, all die nicht benutzen Gegenstände einfach weiterhin in meiner Wohnung zu lagern. Für mich war Aussortieren also definitiv sehr wichtig und nach den vorangehenden Überlegungen auch ökologisch zu rechtfertigen.
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